2001-07-14: Unternehmerworkshops für die Ernährungsindustrie
2001-07-14: Unternehmerworkshops für die Ernährungsindustrie
Privatunternehmen nach Chinas Beitritt zur
WTO
An zwei Unternehmerworkshops des Partnerschaftsprojektes
nahmen im Juli 2001 insgesamt fast 150 Privatunternehmer der chinesischen
Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie teil. Der erste Workshop fand am 02.
und 03.07. mit Unternehmern aus den Provinzen Hebei und Shandong in der
Nähe der Stadt Chengde statt, der zweite vom 08. bis 10.07. mit
Teilnehmern aus Liaoning in der Provinzhauptstadt Shenyang.
Mit Vorträgen deutscher und chinesischer Experten,
Plenums- und Podiumsdiskussionen sowie interkulturellen Rollenspielen wurde ein
umfassendes Programm angeboten, das branchenspezifisch den Teilnehmern helfen
sollte, sich auf internationale Wirtschaftsbeziehungen nach dem Beitritt Chinas
zur WTO vorzubereiten. Den Unternehmern wurde ausserdem vorgeschlagen, sich um
die Teilnahme an einem Informationsbesuch der Ernährungsbranche in
Deutschland zu bewerben, den das Projekt im Oktober zur Messe ANUGA organisieren
wird.
Hauptreferent beider Workshops war Alfred Hellmann,
langjähriger Geschäftsführer der Dr. Oetker Nahrungsmittel KG und
der Carl Brandt Zwieback KG. Hellmann ist heute Aufsichtsratsmitglied mehrerer
deutscher Unternehmen der Ernährungsindustrie und Berater des
Bundesverbandes der Ernährungswirtschaft. Er erläuterte den
Teilnehmern die Lage und Zukunftsaussichten für die Branche in Europa und
stellte danach erfolgreiche Markenstrategien deutscher Branchenführer im
Detail vor.
Die für die Ernährungsbranche verantwortliche
Inspektorin der für Exportgenehmigungen zuständigen Behörde in
Peking, Li Ping, schilderte in ihrem Vortrag die Voraussetzungen, die
Nahrungsmittel- und Getränkehersteller erfüllen müssen, um ihre
Produkte nach Europa ausführen zu dürfen. Dabei stellte sie sowohl die
chinesischen Hygiene- und Produktionsvorschriften für
Aussenhandelsunternehmen vor, als auch die Anforderungen der Europäischen
Union in Bezug auf Nahrungsmittel-Importe.
Chen Tao, Vorstandsvorsitzender der Shenyuan Food Group
Co., Ltd., und Zhao Xiaoguang, Inhaber und Geschäftsführer der
Yunken Meat Co., Ltd., referierten jeweils über ihre eigenen
Unternehmensstrategien, die sie zur Vorbereitung auf Chinas WTO-Beitritt
stärker auf den Weltmarkt und internationale Geschäftsbeziehungen
ausgerichtet haben.
In seiner Präsentation unterbreitete Helmut
Schönleber, DIHK-Projektleiter China, den Teilnehmern konkrete
Vorschläge, wie sie ihr Unternehmen auf Geschäftskontakte mit dem
Ausland vorbereiten können.
In zwei verschiedenen interkulturellen Rollenspielen konnten
die chinesischen Unternehmer praktisch erfahren, welche möglichen
Schwierigkeiten sie bei Verhandlungen mit westlichen Geschäftsleuten
beachten sollten. Simuliert wurden in den Rollenspielen Verhandlungen mit einem
europäischen Geschäftsführer (gespielt von Alfred Hellmann) an
einem Messestand in Deutschland und Verhandlungen mit einem möglichen
deutschen Investor (gespielt von Helmut Schönleber) in einem Hotel in
China. Dabei wurde sehr deutlich, wie typisch chinesische Verhaltensweisen bei
Ausländern eher auf Befremden stossen können und umgekehrt. Durch die
Auswertung der Rollenspiele wurden Wege gezeigt, wie mit einer entsprechenden
Vorbereitung kulturelle Hindernisse des Geschäftserfolges vermieden werden
können.